Jedes Jahr am 15. Mai findet der Internationale Tag der Familie statt. Er macht auf die besondere Bedeutung der Familie für unsere Gesellschaft aufmerksam. Wir – die Kontaktstellen Frau und Beruf in Baden-Württemberg – wollen dieses Mal besonders auf die Vielfalt von Familie hinweisen.
Familie sein – das ist heute nicht mehr nur Mutter, Vater, Kind(er). Familien sind bunter geworden! Es gibt immer mehr alleinerziehende Eltern, Patchwork-Familien mit Kindern aus früheren Beziehungen oder Regenbogenfamilien mit gleichgeschlechtlichen Paaren.
Auch das Zusammenleben und die Rollen- und Arbeitsteilung in den Familien hat sich verändert. Das klassische sogenannte „Einverdiener-Modell“, das Frauen vom Mann abhängig gemacht und vielfach in die Altersarmut geführt hat, wird zunehmend durch die gleichberechtigte Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit ersetzt.
Das bringt ganz neue Herausforderungen – jedoch auch Chancen – mit sich! Sowohl für die Familien selbst, als auch für die Unternehmen und den Arbeitsmarkt.
In der Familie lernen wir grundlegende Dinge: füreinander Verantwortung übernehmen und Rücksicht aufeinander nehmen. Die Familie ist das kostbarste Unternehmen – im wahrsten Sinne des Wortes. Kinder brauchen Zeit, es kostet Geld, sie groß zu ziehen. Die Betreuung pflegebedürftiger Familienangehöriger erfordert Geduld und ebenfalls Zeit. Viele Frauen und Männer haben Schwierigkeiten, Beruf und Familie zu verbinden.
Wir brauchen eine Kultur, die es ermöglicht, beides - Familie und Beruf - besser miteinander in Einklang zu bringen und damit eine größere Gleichheit zwischen den Geschlechtern herzustellen. Es bedarf einer familienbewussten, chancengleichen Unternehmenskultur mit flexiblen Arbeitszeit- und Arbeitsort-Modellen, damit die Frauen der Familie zuliebe nicht länger ihr Arbeitsvolumen verringern oder gar die Berufstätigkeit vollständig aufgeben müssen. Es geht darum, dass alle Erwerbstätigen mit Familienaufgaben, auch die Frauen, in ihrer Lebenszeit eine angemessene Rente erwirtschaften können!
Wie wir das erreichen? Zusammen! Das heißt konkret: Jede und jeder sollte die Möglichkeit haben, Arbeitszeiten flexibel über den Lebensverlauf hinweg anzupassen. Phasen in Teilzeit dürfen keine Karriere-Killer sein: einmal Teilzeit, immer Teilzeit, niemals Karriere, geringe Renten.
Egal, in welcher Art von Familie jemand lebt, feststeht: Wir brauchen Gleichberechtigung und Chancengleichheit bei der Erwirtschaftung eines selbständigen Lebens! Die Kontaktstellen Frau und Beruf unterstützen Sie dabei – die Beratung ist ergebnisoffen, individuell und kostenfrei.
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