Am 1. März 2025 ist Equal Care Day. Das ist der Aktionstag, der auf die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Fürsorgearbeit aufmerksam macht.
Frauen in Baden-Württemberg zum Beispiel wenden laut Statistischem Landesamt Baden-Wüttemberg (Datenbasis 2022) wöchentlich fast 50 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit als Männer! Das entspricht 9,5 Stunden mehr pro Woche. Damit hinkt der Südwesten dem Bundesdurchschnitt eindeutig hinterher (44,3%, Datenbasis: 2022).
Frauen haben dadurch erhebliche Einkommens- und Rentennachteile. Der Wirtschaft wiederum bleiben die Potentiale weiblicher Fachkräfte vorenthalten. Die Gründe sind oft vielfältig und erfordern weiterhin gesamtgesellschaftliche Anstrengungen.
Doch es gibt Lichtblicke. Dass neben der Politik auch die Unternehmen einen Beitrag zu mehr partnerschaftlicher Aufteilung in der Care-Arbeit leisten können, zeigt eindrucksvoll das baden-württembergische Pharma-Unternehmen Roche Diagnostics. Über das Programm „DasElternPlus“ zahlt Roche seinen Tarif-Mitarbeitenden einmalig 12.000 Euro bzw. 18.000 Euro für Mitarbeitende im außertariflichen Bereich, wenn beide Elternteile in den ersten vier Lebensjahren ihres Kindes gleichzeitig, für mindestens 12 Monate in vollzeitnaher Teilzeit arbeiten. Dies gilt auch, wenn nur ein Elternteil bei Roche arbeitet.
Für diese Vorreiterrolle gewann Roche Diagnostics im Jahr 2023 nicht nur den „familyNET 4.0 Award für eine moderne Unternehmenskultur“ (Kategorie über 5.000 Beschäftigte) , sondern auch schon im Jahr 2022 den ersten German Equal Pay Award.
Vielleicht kann dieser Pioniergeist in Baden-Württemberg weitere Unternehmen ermutigen, innovative Lösungen zu suchen, um Care-Arbeit in der Gesellschaft gerechter zu verteilen.
Welche Unternehmen im Südwesten setzen auf eine familienbewusste Personalpolitik und Unternehmenskultur? Unsere interaktive Karte zeigt's.