Was Frauen in Teilzeit davon abhält, mehr zu arbeiten

Kleiner Junge beobachtet Mutter während Arbeit im Home-Office

Fachkräfte gesucht, Potenziale gebremst: Was Frauen von mehr Arbeitszeit abhält

Die Entscheidung von Frauen, in Teilzeit zu arbeiten, ist nicht immer freiwillig. Oft ist das Arbeitspensum von äußeren und strukturellen Hindernissen geprägt. Das zeigt eine Umfrage der Kontaktstelle Frau und Beruf Freiburg – Südlicher Oberrhein. Auch Frauen, die ihre Arbeitszeit aktuell nicht erhöhen möchten, sehen sich Herausforderungen gegenüber, die ihren beruflichen Spielraum begrenzen. Die Erkenntnisse der Befragung unterstreichen die Bedeutung passender Rahmenbedingungen, um die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen zu stärken.

Teilzeitarbeit ist für viele Frauen in Deutschland Realität: Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts arbeitet jede zweite Frau in Teilzeit. Doch welche Faktoren beeinflussen die Entscheidung, die Arbeitszeit zu erhöhen? Die Kontaktstelle Frau und Beruf Freiburg - Südlicher Oberrhein hat dies mit einer Umfrage untersucht. 131 Frauen, die aktuell in Teilzeit arbeiten, teilten ihre Erfahrungen.

Die Ergebnisse sind eindeutig: Obwohl 66 Prozent der Frauen angaben, ihre Arbeitszeit nicht erhöhen zu wollen, nannten viele von ihnen strukturelle und familiäre Hürden als zentrale Gründe. Insbesondere fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten, unflexible Arbeitszeitmodelle und steuerliche Nachteile erschweren es Frauen, ihren Beschäftigungsumfang auszuweiten – selbst wenn sie unter anderen Bedingungen vielleicht dazu bereit wären.

„Unsere Umfrage zeigt, dass die Entscheidung für Teilzeitarbeit häufig nicht nur auf persönliche Wünsche zurückzuführen ist, sondern auf begrenzte Wahlmöglichkeiten,“ erläutert Linda Steger, Leiterin der Kontaktstelle Frau und Beruf. „Selbst Frauen, die keine Arbeitszeiterhöhung wünschen, stehen oft vor Hindernissen, die ihre beruflichen Möglichkeiten einschränken.“

Interessant ist, dass Frauen mit geringerem Einkommen, weniger familiären Verpflichtungen oder flexibleren Arbeitsbedingungen häufiger bereit wären, ihre Arbeitszeit aufzustocken. Dennoch fühlen sich auch diese Frauen von äußeren Faktoren, wie den Rahmenbedingungen in Unternehmen oder steuerlichen Nachteilen, gebremst.

Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich, dass es strukturelle Verbesserungen braucht, um Frauen eine freiere Entscheidung über ihre Arbeitszeit zu ermöglichen. Um Frauen besser zu unterstützen, sind flexiblere Arbeitszeiten, bessere Kinderbetreuung und steuerliche Anpassungen nötig. Die Kontaktstelle bietet Beratungen und Workshops für Frauen an und unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung familienfreundlicher Strukturen. Politik und Wirtschaft sind gefordert, gemeinsam Lösungen zu schaffen.

Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.