Die Aufsteigerin

Jobs für Frauen gibt es —­­ gerade in Zeiten von Fachkräftemangel — viele. Karriere und Aufstieg werden aber nicht von allen Frauen bewusst in ihrer beruflichen Planung verankert, und das, obwohl sie häufig gleich gut oder gar besser qualifiziert sind als Männer in ähnlichen Positionen. Eine stringente Karriereplanung, wie sie die Kontaktstellen Frau und Beruf anbieten, hilft Frauen dabei, sich eigene Karriereziele zu stecken und sie konsequent zu verfolgen.

Fakten im Überblick

Aufstieg: gezeichnete Frau vor Treppe mit Pfeil nach oben

Der Anteil von Frauen an der Spitze steigt

Wenig CEOs: gezeichnete Frau an PC mit Schriftzug CEO

In kleinen Unternehmen gibt es am meisten Frauen an der Spitze

Gezeichnete Grafik mit 2 Personen vor Chart

Auf der zweiten Führungsebene ist der Anteil der Frauen ausgeglichen

Gezeichnete Grafik mit Menschen vor Leinwand

Unternehmen mit 100-500 Angestellten haben die wenigsten Frauen in Führung

Frauen auf dem Vormarsch

Der Anteil von Frauen in der Führung liegt bei rund 29 Prozent. In kleinen Unternehmen bis zu 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der Frauenanteil in der ersten Ebene am höchsten, er liegt im Jahr 2022 bei 27,6 Prozent. Auf der zweiten Führungsebene sind Frauen in der Privatwirtschaft inzwischen fast ihrem Anteil an der Gesamtbeschäftigung (43%) entsprechend vertreten. Nach einem moderaten Anstieg bis 2016 stagniert jedoch der Anteil auf der zweiten Ebene, seitdem liegt die Frauenquote bei 40 Prozent. Der nun schon seit vielen Jahren relativ hohe Anteil von Frauen auf der zweiten Führungsebene führte bislang nicht dazu, dass Frauen auch häufiger in Spitzenpositionen kommen. 

Im EU-Ranking liegt Deutschland mit 29 Prozent weit hinter zum Beispiel Lettland, wo 45 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt sind.

Über alle Betriebsgrößen hinweg ist also etwa ein Viertel der Führungspositionen in Deutschland von Frauen besetzt. Dieses Verhältnis schlägt sich natürlich auch in der Bezahlung nieder: Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen in Baden-Württemberg war 2023 um 22 Prozent niedriger als der von Männern. 

Neue Chancen durch die Digitalisierung
Die Arbeitswelt ist flexibler, mobiler und digitaler geworden. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklungstendenz noch einmal verstärkt und die Relevanz der digitalen Transformation in vielen Arbeitsbereichen aufgezeigt. Die digitalisierte Arbeitswelt bietet insbesondere für Frauen in Führungspositionen Chancen auf eine verbesserte Work Life Balance, berufliche Teilhabe, neue Karrieremodelle wie Führen in Teilzeit und eine bessere Vereinbarkeit von Sorgearbeit und Beruf.

Selbstmarketing als Karrieretreiber

Damit die Karriere gelingt, gilt es konsequent Selbstmarketing zu betreiben. Karriereorientierte Frauen müssen im Unternehmen sichtbar werden, zum Beispiel bei Konferenzen aktiv das Wort ergreifen, Stellung beziehen und erfolgreich Projekte managen, um als Karrierekandidatin wahrgenommen zu werden. Und sie müssen im Unternehmen signalisieren, dass sie Karriere machen wollen und diese Karriere auch in Personalgesprächen einfordern.

Moderne Unternehmenskulturen und Führungsverständnis

Moderne Unternehmenskulturen unterstützen das Karrierestreben von Frauen. In dem Projekt Corporate Culture Lab hat Fraunhofer IAO im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus zukunftsfähige Unternehmenskulturen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Kernbereiche Kollaboration, Wissen und Entwicklung, Chancengleichheit sowie Nachhaltigkeit und Soziales zukunftsfähige Unternehmenskulturen auszeichnen. Aufstiegsorientierte Frauen sollten potentielle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auf den "cultural fit" prüfen, um ihre Karrierechancen zu erhöhen.

Spitzenfrauen Baden-Württemberg

Das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus geförderte Projekte Spitzenfrauen BW richtet sich explizit an karriereorientierte Frauen. Hier finden sie Selbstlern-Einheiten zum Beispiel zum Thema Selbstmarketing, eine lebendige Community gleichgesinnter Frauen, Webseminare und ein niederschwelliges Mentoringprogramm, das individuelle Unterstützung in Mentoring-Tandems anbietet. 

Das bieten die Kontaktstellen

  • Den Frauen, die sich beruflich weiter entwickeln wollen – sei es, dass sie eine Führungsposition in ihrem Unternehmen anstreben oder auch ihre fachliche Expertise weiter ausbauen möchten, bieten die Kontaktstellen kostenlose Beratung und Unterstützung bei entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen.
  • Die Kontaktstellen tragen dazu bei, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen und Frauen bei ihrem Einstieg als Führungskraft zu unterstützen. Für diese Frauen bieten die Kontaktstellen professionelle Coaching-Programme an, um eigene Potenziale und Ressourcen besser zu erkennen und effektiver zu nutzen.
  • Die Beraterinnen der Kontaktstellen an den unterschiedlichen Standorten Baden-Württembergs kennen die Arbeitsmarktsituation, viele regionale Netzwerke und das Weiterbildungsangebot und können gezielt beraten und Unterstützung leisten.

TIPP

Die Kontaktstellen beraten Frauen, die ihre Karriere planen wollen.

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Karriereportal & Community Spitzenfrauen BW

Das übergeordnete Ziel des Projekts Spitzenfrauen BW ist es, den Frauenanteil in Führungspositionen in baden-württembergischen Unternehmen zu erhöhen. Das Karriereportal richtet sich an Frauen, die ihre Karriere voranbringen möchten, und Unternehmen, die sich mit Thema Frauenkarrieren beschäftigen. Mit seinem weitreichenden Informationsangebot und dem angeschlossenen Netzwerk ist Spitzenfrauen BW ein zentrales Forum für Karrierefrauen in Baden-Württemberg und darüber hinaus.