Heike Brenner

„Mit 43 studieren?“ – mit Mut & guter Beratung hat Heike Brenner viel geschafft

Heike Brenner ist 51 Jahre alt – und blickt auf einen beeindruckenden beruflichen Weg zurück. Und der ist schon seit langem mit der Kontaktstelle Frau und Beruf verbunden. Denn bereits vor mehr als 20 Jahren hat sie diese zum ersten Mal aufgesucht.

Bis zur Geburt ihres ersten Kindes war Heike Brenner als Steuerfachgehilfin tätig und managte anschließend das Büro einer kleinen Kfz-Werkstatt. Doch als sie mit dem zweiten Kind in Elternzeit ging, war schnell klar: Das Büro muss in dieser Zeit (und damit auch in Zukunft) jemand anderes übernehmen.

Was könnte ich jetzt machen? Welche Möglichkeiten gibt es als berufstätige Mutter? Und wie bewerbe ich mich am besten?

Heike Brenner

Sie suchte Rat – und fand ihn bei der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg in Heidenheim.

Gemeinsam mit der Leiterin Annette Rosenkranz ging sie ihre Situation durch. „Das war ein sehr gutes Gespräch“, erinnert sich Heike Brenner. „Ich habe viele gute Inputs erhalten, zum Beispiel, wie eine gute Bewerbung aktuell aufgebaut ist.“

Das Gespräch gab ihr die nötige Sicherheit, sich auf Jobangebote zu bewerben. Mit Erfolg: Heike Brenner bekam eine Stelle und leitete das deutsche Büro einer kanadischen Firma. Ein großer Schritt. Und einer, der sie erstmal zufrieden machte.

Neue Fragen, neue Wege

Doch mit Anfang 40 spürte sie immer öfter eine leise Angst: „Was mache ich denn eigentlich, wenn meine Firma plötzlich die Niederlassung schließt?“

Wieder suchte sie den Kontakt zur Kontaktstelle Frau und Beruf in Heidenheim und erzählte der dortigen Beraterin Susanne Walter ihre ganze berufliche Geschichte – von A bis Z.

Dieses Gespräch mit Frau Walter war einfach super. Sie hat mir wirklich zugehört, mich nicht unterbrochen. Das allein schon war so hilfreich, denn man erzählt ja selbst nie nur seine Geschichte. Das hat mir viel Klarheit gebracht. Und dann sagte Frau Walter: “Wenn Sie Ihre Geschichte mal von außen betrachten – dann wollten Sie doch eigentlich immer studieren – warum nicht jetzt?“

Heike Brenners Reaktion? „Ich war entsetzt und fragte:“ Mit 43 Jahren?!“

Das war ein Schlüsselmoment. Der Mut, den ich brauchte. Frau Walter gab mir das Gefühl, dass es mir tatsächlich gelingen kann, mit 43 Jahren noch zu studieren und mich weiter zu qualifizieren.

Heike Brenner

Studium, Job, Familienleben – alles gleichzeitig

Und so schrieb sich Heike Brenner 2017 tatsächlich für einen Fernstudiengang in Betriebswirtschaft und Management ein. Ihre Kinder waren damals 19 und 15 Jahre alt, sie selbst arbeitete Vollzeit – und studierte zusätzlich drei Jahre lang nebenberuflich.

„Das war schon eine sehr stressige und herausfordernde Zeit“, sagt sie rückblickend, „aber ich habe es geschafft – und meinen Abschluss mit der Note 1,3 gemacht.“

Kurz danach wurde das Unternehmen, in dem sie arbeitete, verkauft. Und es trat ein, was Heike Brenner seit längerem befürchtet hatte: Der neue Inhaber ließ alle Niederlassungen schließen – und sie war plötzlich arbeitslos!

Doch es dauerte nicht lange, bis sie die ersten Jobangebote erhielt. „Aber irgendwie hat keines so richtig gepasst.“

Bis eine chinesische Firma auf sie zukam – mit der Frage, ob sie die deutsche Niederlassung des Unternehmens aufbauen wolle.

Plötzlich Geschäftsführerin – und das mit Erfolg

„Ohne den Studienabschluss wäre das nicht möglich gewesen“, davon ist Heike Brenner überzeugt. „Denn ja, der ganze Bereich Maschinenbau ist nach wie vor sehr männerdominiert und die nötige Qualifikation vorweisen zu können, war wichtig.“

Durch ihre jahrelange Erfahrung in genau diesem Bereich kannte sie sich mit vielem gut aus. Trotzdem hätte sie sich nicht vorstellen können, einmal Geschäftsführerin zu sein.

„Ich wollte das eigentlich gar nicht. Aber durch die Corona Pandemie mit ihrem Lock-Down war das notwendig - ich habe also eine GmbH für die deutsche Niederlassung meines chinesischen Arbeitgebers gegründet und tatsächlich viele Aufträge an Land gezogen. Ich hatte ein gutes Standing in der Maschinenbau-Branche und viele Geschäftspartnerinnen und -partner wussten, dass sie sich auf mich verlassen können.“

Heike Brenners Rat: Mut, Geduld und gute Beratung

Heute ist Heike Brenner dankbar, dass sie sich immer wieder Unterstützung gesucht hat.

Manchmal muss man Vertrauen haben. Nicht unbedingt das erste Angebot annehmen – sondern das, was zu einem passt. Für mich ist es sehr, sehr wichtig, einen Job zu haben, der mir Spaß macht. Ich hätte mir nie vorstellen können, irgendeine Arbeit anzunehmen.

Heike Brenner

Mut zur Veränderung – das ist für sie das Entscheidende. Und der richtige Support:

„Ich gehe heute noch gerne zu Veranstaltungen der Kontaktstelle Frau und Beruf. Der Austausch dort hat mir sehr geholfen. Ich habe mich ernst genommen gefühlt und würde die Beratung jederzeit wieder in Anspruch nehmen, z.B., um meine beruflichen Qualitäten herauszuarbeiten.“

Dass mir die Beraterin dort so viel Mut gemacht hat – das war ein entscheidender Wendepunkt für mich. Deshalb kann ich nur allen Frauen empfehlen, dieses großartige und kostenfreie Angebot zu nutzen!

Heike Brenner

Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg - Heidenheim im Mai 2025

Informationen zur Kontaktstelle Ostwürttemberg - Heidenheim

https://www.frauundberuf-bw.de/kontaktstelle-frau-und-beruf-ostwuerttemberg

Heike Brenner; Foto: privat

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