Margherita Lo Tito

Wie sind Sie zum Programm Neustart gekommen?
Ich habe in der Stuttgarter Zeitung davon gelesen. Das Programm wurde vorgestellt und es hat mich sofort angesprochen, da ich mich in einer Zeit des Umbruchs befand.

Mit welcher Motivation und welchem Anliegen sind Sie gestartet?
Als Alleinerziehende mit zwei Jungs war ich dabei, an meinem neuen Wohnort Stuttgart wieder Fuß zu fassen. Langfristig hatte ich den Wunsch, auch allein mit den Kindern, beruflich wieder mehr Verantwortung zu übernehmen und in den Kulturbereich zurückzukehren, in dem ich vor der Geburt der Kinder lange tätig war. Aufgrund der Arbeitszeiten mit Abenddiensten und dem projektbezogenen Arbeiten, das zeitlich sehr einnehmend und oft nicht planbar ist, hatte ich nach der Geburt der Kinder in den karitativen Bereich gewechselt. Hier konnte ich meine Fähigkeiten und Erfahrungen vollumfänglich einbringen, habe viel dazugelernt und hatte dabei geregelte Arbeitszeiten und sehr familienfreundliche Konditionen. Allerdings wuchs in mir zunehmend der Wunsch, mich inhaltlich wieder einbringen zu können. Was ich im sozialen Sektor als studierte Literaturwissenschaftlerin, Historikerin, Kulturmanagerin und freischaffende Dramaturgin nur bedingt konnte. Vereinbarkeit von Kindern und Wunsch-Job sollte für mich wahr werden! Und es hat zwischenzeitlich auch geklappt – auch weil die Kinder nicht mehr ganz so klein sind.

Was war für Sie während des Programms besonders wichtig?
Ich habe während des Kurses viel gelernt – auch über mich. Damit konnte ich mein Profil, meine Werte und meine Zielsetzungen und Visionen besser bestimmen. Die Einzel- und Gruppen-Coaching-Termine waren dabei sehr unterstützend und erhellend. Neben der Bestimmung und dem Bewusstsein für die eigenen Kompetenzen haben wir viel über die heutigen Anforderungen bei den Basics gelernt: Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräch, Online-Stellenmarkt und berufliche Soziale Medien. Besonders wichtig neben dem Know-how war für mich der Austausch mit den anderen Kursteilnehmerinnen. Ich habe sehr taffe Frauen kennengelernt! So unterschiedlich wir auch waren, so sehr hat uns dann auch wieder vieles verbunden. Alle in einer Lebensphase des Umbruchs – wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen. Die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf war für viele ein Thema. Ich habe Unterstützung und Solidarität unter Frauen erlebt, das war wirklich toll! Wir machen bis heute noch „kollegiale Beratung“ und sind in sehr wohlwollendem Kontakt miteinander.

Was war besonders hilfreich?
Durch die ganztägigen Workshops haben wir die einzelnen Themen gut vertieft. Für die „Hausaufgaben“, die wirklich wichtig waren, hatten wir ausreichend Zeit zwischen den Terminen. Sehr hilfreich und absolut grundlegend war für mich auch, dass das Programm von der Stadt Stuttgart gefördert wird, denn so konnte ich den Kurs finanzieren.

Wovon haben Sie besonders profitiert?
Durch die individuellen „Hausaufgaben“ (Erstellung Lebenslauf, Anschreiben, Kurzprofil und Selbstpräsentation) hatten wir gleich alles Nötige zur Hand, um eine berufliche Veränderung ohne großen Aufwand in Angriff zu nehmen. Dadurch wurde bei mir die Motivation für den Neustart verstärkt: Über zusätzliche Online-Seminare bei der BeFF – Kontaktstelle Frau und Beruf und z. B. Kubuz (Kultur Business Zukunft, Ludwigsburg) konnte ich viele weitere für mich wichtige Themen abends oder am Wochenende vertiefen: Frauen und Finanzen, Soziale Medien, positive Kommunikation, Frauen in Führung, Zeitmanagement und Selbstorganisation, Gesundheitsmanagement… Ich fühlte mich daher rundum gut informiert und vorbereitet für den Neustart!
Beim Einzelcoaching konnten ganz individuelle Fragestellungen erörtert werden – das war sehr wichtig. Die Beratung war dabei höchst professionell.

Würden Sie das Programm weiterempfehlen – wenn ja, warum?
Ja! Weil es immer noch den Gender-Gap gibt und weil mehr Frauen in Verantwortungspositionen das ändern könnten! Weil Frauen mehr als Mütter und Partnerinnen sind! Weil Frauen ihr Leben in die Hand nehmen können – und nie wissen, ob sie nicht doch irgendwann ganz auf sich allein gestellt sind! Und weil wir uns schon selbst das Konfetti in das Leben pusten müssen!

Ein gelungenes Schlusswort, liebe Frau Lo Tito – herzlichen Dank für Ihre Offenheit und das Vertrauen in uns!

Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart

Foto: Angelika Beck
 

Margherita Lo Tito (Foto: Angelika Beck)

Margherita Lo Tito (Foto: Angelika Beck)

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