Fachkräfte finden mit Hilfe von KI (Teil 2): So unterstützt ChatGPT

Recruiting-Spezial, Teil 2

Im ersten Teil unseres Spezials haben wir betrachtet, warum und bei welchen konkreten Aufgaben im Rekrutierungsprozess KI Unternehmen helfen kann.

Im zweiten Teil wollen die empfohlenen Anwendungsbereiche selbst testen. Dazu stellen wir uns vor, eine Fachkraft für Anlagenmechanik für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik suchen zu wollen und   bitten beispielhaft ChatGPT zu folgenden Dingen um Hilfe:

  • Erstellen einer gendersensiblen Stellenanzeige
  • Entwurf eines Leitfadens für Fragen für ein Vorstellungsgespräch
  • Formulierung eines Absageschreibens an nicht ausgewählte Bewerberinnen und Bewerber
  • Entwicklung eines Onboarding-Plan für die oder den ausgewählte(n) Bewerber(in)

Die Ergebnisse haben wir mit dem Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg besprochen. Dort war die Einschätzung sehr klar: ChatGPT liefert ein brauchbares Grundgerüst, aber mehr auch nicht. In vielen Punkten bleibt das Ergebnis etwas zu allgemein, was aber auch daran liegen kann, dass unsere Prompts – also die Aufgabenstellung an die KI – zu allgemein waren.

Die Einschätzungen im Detail finden sich in den nachfolgenden Slides. Um alle Dokumente zu sehen, einfach auf das PDF zu klicken.

Fazit: Prompts verfeinern, KI ist mehr als ChatGPT

Die Qualität der Prompts ist ein entscheidender Faktor für die Ergebnisse der KI. Dafür sollten die Befehle an eine KI

  • präzise und eindeutig sein
  • so viel Kontext wie möglich geben
  • der KI gern eine spezifische Rolle zuweisen, z.B. die eines Personalverantwortlichen
  • durch weitere Prompts/Nachfragen schrittweise verfeinert werden
  • durch kurze Beispiele zu einem kleinen Training der KI genutzt werden
  • darauf abzielen, eine konkrete Idee oder einen Gedankenstrom einer vorherige Antwort fortzusetzen, um eine Art Gedankenkette zu erzeugen.

Weitere Tipps zum guten Prompting sowie allgemein zum Einsatz von KI-Tools im Recruiting liefert ebenfalls das KOFA.

Daniel Völpel vom Fachverband rät außerdem dazu, auch andere KI-Tools als ChatGPT in Betracht zu ziehen. Tools wie Claude oder vor allem Mistral könnten nicht nur spezifischere Ergebnisse liefern, sondern hielten in ihren Ergebnissen auch den europäischen Rechtsrahmen ein, was im gewerblichen Kontext sehr wichtig sei.