FairFuture: für mehr Geschlechtergerechtigkeit in Unternehmen

Was ist FairFuture und an wen richtet es sich?

FairFuture ist ein Praxisprogramm, das Unternehmen dabei unterstützen will, ein faires und geschlechtergerechtes Arbeitsumfeld zu schaffen. Es richtet sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen mit 10 bis 100 Mitarbeitenden, die die Gleichstellung in ihren betrieblichen Strukturen aktiv vorantreiben und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden durch faire Arbeitsbedingungen und die Berücksichtigung individueller Stärken und Bedürfnisse fördern möchten.

 

Ablauf des Programms:

FairFuture begleitet Unternehmen über einen Zeitraum von circa 12-15 Monaten durch verschiedene Phasen, die interaktive Workshops, individuelle Sprechstunden und enge Zusammenarbeit mit einem Projektteam umfassen. Es werden praxis- und bedarfsorientierte Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit entwickelt, wie z.B. flexible Arbeitsmodelle oder transparente Entgeltstrukturen.

 

Programmphasen:

  1. Kick-Off und Bildung der Taskforce: Zu Beginn des Programms nimmt eine durch das teilnehmende Unternehmen gebildete Taskforce an einer Kick-Off-Veranstaltung teil. Diese besteht aus einem Mitglied der Geschäftsführung oder einer Person aus der ersten/zweiten Führungsebene sowie einer Person aus der Belegschaft, idealerweise mit Personalverantwortung. Hier werden alle relevanten Informationen zum Projektablauf, zur Datenerhebung und Analyse des Ist-Zustandes sowie zu den Dokumentationsanforderungen vermittelt. 
  2. Analyse und Zieldefinition: Die Taskforce analysiert den aktuellen Stand der Gleichstellung im Unternehmen, definiert spezifische Ziele und plant entsprechende Maßnahmen. Die Analyse erfolgt auf zwei Wegen: per Datenerhebung und mithilfe einer Mitarbeitenden-Umfrage. Dieser datenbasierte Ansatz stellt sicher, dass die entwickelten Strategien den tatsächlichen Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen. Die Taskforce erarbeitet einen Ergebnisbericht mit Empfehlungen und einem Maßnahmenkatalog. Hierbei werden sowohl die spezielle DNA eines Unternehmens berücksichtigt als auch der Blick darauf, was tatsächlich umsetzbar ist.
  3. Qualifizierung der Change Agents: Drei bis fünf ausgewählte Mitarbeitende werden zu Change Agents qualifiziert. Diese übernehmen eine Schlüsselrolle im Veränderungsprozess, indem sie als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren fungieren, die die Perspektive der Belegschaft einbringen und die Einführung von Gleichstellungsmaßnahmen aktiv unterstützen.
  4. Umsetzung und Sensibilisierung: Das gesamte Unternehmen    wird über die geplanten Gleichstellungsmaßnahmen informiert und sensibilisiert. Durch drei Workshops zu je vier Stunden und Informationsveranstaltungen wird ein gemeinsames Verständnis geschaffen und die Akzeptanz für die Veränderungen erhöht.

  5. Begleitung und Austausch: Während der Implementierung stehen pro Quartal sechs individuelle Sprechstunden mit Expertinnen und Experten zu je 30 Minuten zur Verfügung, um spezifische Herausforderungen zu adressieren. Zudem ermöglichen zwei Vernetzungsveranstaltungen zu je 1,5h den Austausch mit anderen teilnehmenden Unternehmen über Erfahrungen und Best Practices, was den Lernprozess unterstützt und bereichert.

Die Hauptaufgaben der Change Agents umfassen im Detail:

  • Kommunikation: Sie vermitteln die Notwendigkeit und die Vorteile der Gleichstellungsmaßnahmen an ihre Kolleginnen und Kollegen und fördern so die Akzeptanz.
  • Unterstützung: Als Ansprechpersonen bieten sie Unterstützung bei der Umsetzung der Maßnahmen und helfen, mögliche Widerstände zu überwinden.
  • Feedback: Sie sammeln Rückmeldungen aus der Belegschaft und tragen dazu bei, Anpassungen und Verbesserungen der Maßnahmen vorzunehmen.
  • Nachhaltigkeit: Durch ihre kontinuierliche Begleitung stellen sie sicher, dass die Gleichstellungsinitiativen langfristig im Unternehmensalltag verankert werden.

Die Qualifizierung zu Change Agents befähigt Mitarbeitende, als Veränderungsexpertinnen und -experten zu agieren und den Transformationsprozess im Unternehmen nachhaltig zu unterstützen.
 

Wie können Unternehmen mitmachen?

Im Januar 2025 sind die ersten 12 Unternehmen mit FairFuture in die Pilotphase gestartet. Dabei handelt es sich um kleine und mittlere Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen und Bundesländern, von sozialen Einrichtungen bis hin zu Betrieben aus dem produzierenden Gewerbe. Aus Baden-Württemberg sind 4 Unternehmen dabei. Das Projekt läuft aktuell noch bis Mitte 2027, sodass interessiere Unternehmen auch jetzt noch einsteigen können. Die Teilnahme am Programm ist kostenfrei.

 

Vorteile für Unternehmen:

  • Attraktivität als Arbeitgeber: Durch die Implementierung von Gleichstellungsmaßnahmen wird das Unternehmen für Fachkräfte attraktiver.
  • Mitarbeitendenbindung: Ein faires und gerechtes Arbeitsumfeld steigert die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden.
  • Nachhaltige Personalplanung: Die entwickelten Maßnahmen unterstützen eine langfristige und zuverlässige Personal- und Nachfolgeplanung.
  • Positive Außenwirkung: Das Engagement für Gleichstellung stärkt das Ansehen des Unternehmens und unterstützt eine positive öffentliche Wahrnehmung.
  • Nachhaltigkeitsberichte: Unternehmen können Maßnahmen zur Gleichstellung in ihren Nachhaltigkeitsberichten hervorheben.

Ausführliche Informationen zum Programm, Ablauf und Anmeldungen sind hier möglich.

 

Fazit:

FairFuture bietet Unternehmen die Möglichkeit, durch die Implementierung von Gleichstellungsmaßnahmen ihre Arbeitsumgebung zu verbessern, ihre Attraktivität zu steigern und langfristig erfolgreich zu sein.

 

Über FairFuture

Das Projekt „FairFuture“ wird im Rahmen des Programms „Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten: weiter bilden und Gleichstellung fördern“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Durchgeführt wird FairFuture vom Bundesverband Der Mittelstand. BVMW e.V. Der BVMW ist die größte, freiwillig organisierte und branchenübergreifende Interessenvereinigung des deutschen Mittelstands in Deutschland mit rund 30.000 Mitgliedern. Er vertritt im Rahmen der Mittelstandsallianz die gemeinsamen wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftspolitischen Interessen von über 30 Arbeitgebenden- und Wirtschaftsverbänden.