Myriam Auta

„Die Unterstützung meiner Mentorin war unbezahlbar“

„Ich habe so viel gelernt, über dieses Land und seine Gesetze“, erzählt Myriam Auta. „Deshalb kann ich nur allen Migrantinnen in Baden-Württemberg empfehlen, am Mentorinnen-Programm der Kontaktstellen Frau und Beruf teilzunehmen!“

Vergebliche Bewerbungen erzeugen Frust

Überhaupt machen die Kontaktstellen einen guten Job, findet Myriam Auta. Zum ersten Mal hatte die 38-jährige mit der Beratungsstelle in Heilbronn-Franken zu tun, als sie nach Monaten vergeblicher Jobsuche an sich selbst zweifelte. „Als mein Mann vor zwei Jahren einen Job in der Region bekam, zogen wir aus Rheinland-Pfalz hierher. Dort hatte ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert, meine Bachelorarbeit geschrieben und ein Praktikum absolviert. Mit zwei kleinen Kindern war das ein Balanceakt, den ich aber gut gemeistert habe. Es lief alles hervorragend, ich wurde von dem Unternehmen übernommen, in dem ich das Praktikum gemacht und die Abschlussarbeit geschrieben hatte und arbeitete dort im Qualitätsmanagement. Doch dann, nach unserem Umzug: Nichts!“
Damit hatte Myriam Auta überhaupt nicht gerechnet. Sie schrieb Bewerbungen und wurde noch nicht mal zu einem einzigen Vorstellungsgespräch eingeladen. „Ich war komplett verzweifelt und schließlich ganz sicher, dass ich etwas falsch mache,“ erzählt sie.

Durch ein Plakat wurde Myriam Auta auf das Angebot der Kontaktstelle aufmerksam, die Frauen in allen beruflichen Fragen berät.

Die Beratung der Kontaktstelle hilft

Ich habe die Einzelberatung der Kontaktstelle gemacht und die hat schon total geholfen. Die Beraterin machte mir Mut, bestärkte mich, Geduld zu haben und dranzubleiben. Und nicht zuletzt hat sie mir das Mentorinnen-Programm empfohlen.“ Und das war genau richtig für Myriam Auta, wie sich zeigen sollte.
 

Schon beim ersten Treffen mit ihrer Mentorin war klar: die beiden verstehen sich. „Meine Mentorin konnte mir so tolle Ratschläge geben, genau das habe ich gebraucht.“ Dabei hatte Myriam Auta kurz vor dem Start des Programms noch eine Stelle bekommen. „Meine Mentorin ermutigte mich dann zum Beispiel, nach drei Monaten das Gespräch mit meinem Vorgesetzten zu suchen, damit ich erfahre, wie er mich einschätzt und was ich verbessern kann.“

Ein Fels in der Brandung

Auch in den darauffolgenden Monaten war ihre Mentorin eine zentrale Stütze für Myriam Auta. „Nach einer unberechtigten – und menschlich sehr enttäuschenden – Kündigung hätte ich mich alleine in die Ecke gesetzt und geweint. Ute aber hat mir erklärt, dass sich der Arbeitgeber in diesem Fall nicht korrekt verhalten hat und ich mich wehren kann und muss. So kam mein Fall vors Arbeitsgericht und ich habe Recht bekommen. Das hätte ich ohne meine Mentorin niemals geschafft, denn obwohl ich schon 15 Jahre in Deutschland lebe und mein Mann hier 9 Jahre Berufserfahrung hat, kannten wir uns mit dem hiesigen Arbeitsrecht nicht ausreichend aus.“

Eine starke Verbindung

Bis heute halten Mentorin und Mentee Kontakt, obwohl ihr Durchgang des Programms längst beendet ist. Myriam Auta hat sich entschlossen, noch ihren Master zu machen und sich an einer Universität beworben.
„Ich bin so froh, dass ich zur Beratung in die Kontaktstelle gegangen bin und an diesem tollen Programm teilgenommen habe. Wir Migrantinnen wissen oft nicht, wie wir weiterkommen können. Da ist eine solche Unterstützung einfach unbezahlbar. Ich kann nur allen Frauen raten, sie auch in Anspruch zu nehmen!“
 

Myriam Auta, Juli 2020
Kontaktstelle Heilbronn-Franken


Anmerkung der Redaktion: Auf Wunsch der Protagonistin haben wir die Geschichte pseudonymisiert. Name und Bild sind ersetzt worden.

Symbolbild
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