Zahlen & Fakten zu Frau und Beruf

Die Gleichstellung von Frauen und Männern im Berufsleben ist ein Hauptanliegen der baden-württembergischen Wirtschaftspolitik. Die Handlungsfelder des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus orientieren sich dabei sowohl an den Bedürfnissen der Wirtschaft - Fachkräftemangel und demografischer Wandel - als auch an den Lebenswirklichkeiten der Frauen und Männer und deren Anforderungen - eigenständige und selbst bestimmte Berufstätigkeit, gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt und Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

 

Es gibt noch viel zu tun, damit Frauen und Männer tatsächlich beruflich gleichberechtigt und gleichgestellt sind. Wir wollen die Rahmenbedingungen so gestalten, dass Frauen und Männer ein selbstbestimmtes Leben nach eigenen Vorstellungen führen können - zum Beispiel mit unseren landesweiten Kontaktstellen Frau und Beruf.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg

50% der Bevölkerung in Baden-Württemberg ist weiblich

In Baden-Württemberg leben 5.595.424 Männer und etwas mehr Frauen (5.684.833), wie das Statistische Landesamt 2022 ausweist. Der Anteil der Frauen zwischen 15 und 65 Jahren, die einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen liegt bei 60,6 Prozent und dabei leicht über dem Bundesdurchschnitt (59,9 Prozent), allerdings weit unter dem von Sachsen, das mit 67 Prozent die Länderliste anführt.
Quelle: Arbeitsagentur 

(aktualisiert 2023)
Anteil sozialversicherungspflichtig beschäftigter Frauen/Männer zwischen 15-65 Jahren

Kaum noch Geschlechterunterschiede im Bildungsniveau bei den Jüngeren

Unter den Frauen von 20 bis 45 Jahren sind in Baden-Württemberg nahezu 34 % hochqualifiziert. Als hochqualifiziert gelten Personen, die über eine Meister-, Technikerausbildung oder einen Hochschulabschluss verfügen. Bei älteren Frauen (45 Jahre bis zum Renteneintrittsalter von 67 Jahren) ist der Anteil der Hochqualifizierten noch deutlich geringer: 22 % von ihnen gelten als hochqualifiziert.

Bei den hochqualifizierten Männern in Baden‑Württemberg ist ein gegenteiliger Trend zu beobachten: Gut 36 % beträgt der Anteil der älteren männlichen Hochqualifizierten (45 bis 67-Jährige). Bei der Altersgruppe der 20 bis unter 45-Jährigen liegt der Wert bei knapp 34 %. In dieser Altersgruppe gibt es keine Unterschiede mehr zwischen Frauen und Männern.
Quelle: www.statistik-bw.de

(aktualisiert 2023)
Anteil hochqualifizierter Frauen und Männer in Baden-Württemberg nach Alter

Frauen verdienen im Schnitt 18% weniger

In Deutschland verdienen Frauen rund ein Fünftel weniger als Männer: Gemessen am durchschnittlichen Bruttostundenverdienst der Männer lag der Gender Pay Gap 2022 bei 18 %. Ein großer Teil des Verdienstunterschieds ist darauf zurückzuführen, dass Frauen oft in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten, seltener in Führungspositionen gelangen und häufiger teilzeit- oder geringfügig beschäftigt sind.

Auf EU-Ebene liegt Deutschland auf den hinteren Rängen. Von den anderen EU-Staaten wiesen nur Estland (21 %) und Österreich (19 %) einen noch höheren geschlechtsspezifischen Verdienstabstand als Deutschland auf (Stand 2021).
Quelle: Statistisches Bundesamt

(aktualisiert 2023)
                      Gender Pay Gap 2022

Frauen leisten mehr Sorgearbeit als Männer

Aus dem Gutachten für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung geht hervor, dass Frauen für Care-Arbeit deutlich mehr Zeit aufwenden als Männer. Der Gender Care Gap beträgt 52,4 Prozent. Das bedeutet, Frauen verwenden durchschnittlich täglich 52,4 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Umgerechnet sind das täglich 87 Minuten Unterschied. So leisten Männer pro Tag im Schnitt zwei Stunden und 46 Minuten unbezahlte Sorgearbeit, bei Frauen sind es vier Stunden und 13 Minuten.
Quelle: www.bmfsfj.de

(aktualisiert 2023)
         Gender Care Gap allgemein 2023

In jungen Familien arbeiten Frauen mehr als doppelt so viel für Kids & Co.

Sehr deutlich ist der Unterschied bei jungen Menschen in der Altersgruppe der 34-Jährigen: Hier leisten Frauen mehr als doppelt so viel Carearbeit als ihre männlichen Altersgenossen (110,6 Prozent). Mit zunehmendem Alter wenden Männer mehr Zeit für Care-Arbeit auf, Frauen dagegen etwas weniger. 
In Paarhaushalten mit Kindern fällt die meiste Care-Arbeit an - vor allem aufgrund der Kinderbetreuung. Mütter verrichten in dieser Konstellation täglich zwei Stunden und 30 Minuten mehr Care-Arbeit als Väter, sodass der Gender Care Gap in Paarhaushalten mit Kindern 83,3 Prozent beträgt.
Quelle: www.bmfsfj.de

Gender Care Gap speziell in Paarhaushalten mit Kindern

Führung auf der zweiten Ebene ausgeglichen

Der Anteil von Frauen an der Spitze privatwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland lag 2020 bei 27 Prozent, das ist 1 Prozentpunkt mehr als 2018. Damit sind Frauen auf der ersten Führungsebene nach wie vor stark unterrepräsentiert, denn ihr Anteil an allen Beschäftigten in der Privatwirtschaft liegt bei 43 Prozent. 

Auf der zweiten Führungsebene sind Frauen in der Privatwirtschaft inzwischen fast ihrem Anteil an der Gesamtbeschäftigung entsprechend vertreten. Nach einem moderaten Anstieg bis 2016 stagniert der Anteil seitdem bei 40 Prozent.

Quelle: www.iab.de  

(aktualisiert 2023)
Frauenanteil bei Führungspositionen in der Privatwirtschaft

Diversität in der Spitze ist ein unternehmerischer Erfolgsfaktor

Firmen mit Frauen in Entscheidungspositionen schneiden besser ab, und zwar bezüglich Rendite, Marge, Börsenkurs. Firmen mit gemischten Führungsteams kommen zu erfolgreicheren Entscheidungen. Diversity ist ein unternehmerischer Erfolgsfaktor.
Quelle: Sozialministerium Baden-Württemberg

Selbständige Frauen in Baden-Württemberg unterrepräsentiert

Laut dem deutschen Start-up-Monitor (PDF) beträgt der Anteil von Frauen in Gründungsteams im Jahr 2022 bisher nur 20,3 Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Selbstständigen: Laut Statistischem Landesamt Baden-Württemberg waren im Jahr 2021 nur 31,3 Prozent der Selbstständigen im Alter zwischen 30 und 49 Jahren Frauen. Zum Vergleich waren 47,5 Prozent der abhängig Beschäftigten in dieser Altersgruppe Frauen.

Quelle: baden-württemberg.de

(aktualisiert 2023)
Wer gründet Start-ups in Deutschland?