Das Gender Pay Gap beschreibt die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Das Gender Pay Gap ist definiert als die Differenz zwischen dem "durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen, ausgedrückt in Prozent des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes von Männern". Ein Gender Pay Gap von 20 Prozent bedeutet also, dass Frauen für eine geleistete Arbeitsstunde im Schnitt 20 Prozent weniger verdienen als Männer.
Warum das so ist?
Neben dem Gender Pay Gap werden noch weitere Gaps zwischen den Geschlechtern beschrieben:
Frauen wenden pro Tag im Durchschnitt viel mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Sie leisten unentgeltlich Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit, Ehrenamt und vieles mehr. Dieser Unterschied wird als "Gender Care Gap" bezeichnet und beträgt über 50 Prozent.
Das Gender Time Gap beschreibt die Differenz der durchschnittlichen wöchentlich geleisteten Arbeitsstunden zwischen Männern und Frauen. Da viele Frauen durchschnittlich weniger lange arbeiten, hat das große Auswirkungen auf ihre Karriereaussichten und ihr Gehalt.
Neben der Verdienstlücke pro Stunde verdeutlicht der Gender Gap Arbeitsmarkt Unterschiede in der bezahlten monatlichen Arbeitszeit (Gender Time Gap) und in der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern (Gender Employment Gap).
Beim Gender Gap Arbeitsmarkt fließen drei verschiedene Komponenten für Frauen und Männer ein:
Somit wird berücksichtigt, dass Frauen nicht nur weniger in der Stunde verdienen, sondern auch seltener am Erwerbsleben teilnehmen oder öfter in Teilzeit als Männer arbeiten. Dies hat insbesondere Auswirkungen auf die finanziellen Möglichkeiten im Monat und langfristig auf die soziale Absicherung im Rentenalter. Mehr zum Gender Gap Arbeitsmarkt.
Das Gender Pension Gap zeigt die Lücke bei der Alterssicherung auf. In Deutschland beziehen Frauen im Durchschnitt ein um 49 % niedrigeres Alterssicherungseinkommen als Männer (Stand 2019).
Dieser Unterschied entsteht vor allem dadurch, dass Frauen weniger Zeit in ihrem Leben erwerbstätig sind, da sie öfter in Teilzeit angestellt sind oder auch aufgrund der Familienplanung längere Zeiträume aus der Erwerbstätigkeit wegfallen. Frauen zahlen so weniger in Rentenkassen und andere Möglichkeiten der Altersvorsorge ein.