Wie bei den Maßnahmen zur Personalentwicklung sind die Ressourcen für Investitionen in eine familienorientierte Unternehmenskultur je nach Unternehmen unterschiedlich. Aber auf Basis einer guten Analyse gibt es auch viele kostengünstige Maßnahmen, die auch für kleine und mittlere Unternehmen in Frage kommen. Zumal kleine Betriebe den Vorteil haben, sehr flexibel und oft formlos individuelle Wege für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einschlagen zu können. Die nachfolgenden Schritte können Unternehmen helfen, den Weg in die Familienfreundlichkeit einzuschlagen.
Bestandsaufnahme: Wie viele und welche Beschäftigte leisten neben dem Beruf Sorgearbeit (Kindererziehung, Betreuung der eigenen Eltern, andere Betreuungsaufgaben)? Welche Unterstützung und Flexibilität bietet das Unternehmen heute schon an? Welche Wünsche und Anliegen haben die Mitarbeitenden bereits in Bezug auf Familienfreundlichkeit angesprochen? Was möchten Sie als Unternehmen mit familienbewussten Maßnahmen insgesamt erreichen?
Umfrage: Fragen Sie ihre Mitarbeitenden, welche konkreten familienorientierten Maßnahmen ihnen helfen würden. Befragen Sie eventuell auch andere Unternehmen nach deren Erfahrungen oder lassen Sie sich von Netzwerken wie FamilyNet oder Best Practices Beispielen inspirieren. Suchen Sie den Kontakt zu fachlichen Anlaufstellen, wie zum Beispiel den Kontaktstellen Frau und Beruf, der IHK, Arbeitgeberverbänden oder Initiativen für familienbewusste Personalpolitik. Erstellen Sie daraufhin ein Konzept.
Analyse: Schauen Sie sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis der vorgeschlagenen Maßnahmen an. Oft lohnen sich die auf den ersten Blick hohen Investitionen, beispielsweise im Betreuungsbereich. Denn langfristig können diese Investittionen auch zu Einsparungen führen wegen kürzerer Elternzeiten und damit geringeren Kosten für Vertretungen und Einarbeitungen.
Umsetzung: Planen Sie einen offiziellen Start für die Umsetzung des entwickelten Familienfreundlichkeitskonzept. Eine Betriebsversammlung ist zum Beispiel ein guter Rahmen dafür. Nutzen Sie auch interne Informationsmittel wie Intranet, Team-Zeitschrift, Emails, Schwarzes Brett, um das Konzept zu erläutern. Entwickeln Sie grafisch gestaltete Übersichten über alle familienorientierten Maßnahmen.
Öffentlichkeitsarbeit: Tue Gutes und rede darüber. Eine altbekannte Definition für Öffentlichkeitsarbeit oder PR hat hier auch ihre Berechtigung. Verbessern Sie Ihr Unternehmensimage, indem Sie mit Ihren Kunden über Ihre Anstrengungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sprechen oder mit Ihrem Familienbewusstsein in Ihren Anzeigen, Pressemitteilungen, Social-Media-Aktivitäten oder auf Berufsmessen werben.