Orientierung und Selbstwert
Die berufliche Orientierung erfordert es, sich seiner eigenen Fähigkeiten und Talente bewusst zu werden, seine Stärken und Schwächen zu kennen. Auf dieser Grundlage lassen sich neue berufliche Ziele entwickeln und die nächsten Schritte planen. In diesem Beitrag werden konkrete Instrumente vorgestellt, die in dieser Phase der Neuorientierung eingesetzt werden können.
Drei Fragen für einen besseren Selbstwert
Standortanalyse
Um bei der beruflichen Orientierung systematisch vorzugehen, lohnt sich auf jedem Fall der Einsatz einer Standortanalyse. Sie klärt mithilfe folgender Fragen die aktuelle Situation und die Kernwünsche:
- Wo stehe ich aktuell?
- Was sind die Kernmotive meines Veränderungswunsches?
- Was kann ich?
- Was mache ich gerne?
- Was will ich / was will ich nicht?
Die eigenen Stärken und Schwächen erkennen
Die Feststellung der Stärken und Schwächen sind ein wichtiger Meilenstein in der beruflichen Orientierung. Zu erkennen, was man gut kann oder wo man Schwächen hat, hilft dabei, das Wunschprofil der künftigen Berufstätigkeit zu erkennen. Optimalerweise kann man in der künftigen Arbeitsstelle die eigenen Stärken ausspielen und Schwächen umgehen.
Eigene Stärken sind nicht nur die Kompetenzen, die man im Beruf oder in der Ausbildung erworben hat. Auch private Interessen, Ehrenämter und Hobbys sagen viel über eine Person und ihre Stärken aus. Gerade in den außerberuflichen Bereichen haben viele Menschen oft ein gutes „Standing“, weil sie sich dort wirklich kompetent fühlen und selbstsicher sind.
Auch diese Stärken gilt es zu entdecken und eine Motivation für die berufliche Orientierung daraus zu ziehen. In manchen Fällen lässt sich aus einem Hobby sogar ein neues Berufsfeld finden: Eine Buchhalterin die zugleich passionierte Gärtnerin ist, sucht ihre nächste Stelle vielleicht eben in diesem Bereich, beispielsweise in einer Großgärtnerei. Sie nutzt so ihr profundes Wissen über ihr Lieblingsthema, um ihren Selbstwert und ihre Motivation für einen neuen Job zu verbessern.
Auch die persönlichen Schwächen müssen erkannt werden, z.B. eine geringe Durchsetzungskraft oder Probleme bei der Priorisierung von Aufgaben. Berufsbilder, bei denen diese Kompetenzen stark gefordert sind, sollten niedrig priorisiert werden.
Selbstcheck: Der Profilpass
Um die eigenen Stärken, Kompetenzen und Interessen zu analysieren, hat das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), einen Profilpass entwickelt.
Hier kann jede Frau den eigenen Stärken intensiv auf den Grund gehen. Die Berabeitung nimmt eine längere Zeit in Anspruch, lohnt sich aber auf jedem Fall. Den Profilpass gibt es in den Sprachen Deutsch (auch in einfacher Sprache), Englisch, Französisch, Griechisch, Slowenisch undSpanisch.
Im Internet lassen sich unter dem Stichwort „Potenzialanalyse“ viele weitere Fragebögen mit Auswertungsoptionen finden, die bei der Selbsteinschätzung helfen.
Hat sich die Frau die eigenen Kompetenzen bewusst gemacht, geht es an die konkrete Zielplanung.
TIPP
Die Beraterinnen in den Kontaktstellen Frau und Beruf analysieren gemeinsam mit Ihnen Ihre Situation und beleuchten dabei auch Ihre familiäre Lage.