Screenshot zur Digitalveranstaltung
Zum Start des Jahresthemas „Empowerment* für Frauen in der Arbeitswelt: jetzt! flexibel. vielfältig. stark.“ haben die Kontaktstellen am 16. März die Wirtschaftsphilosphin Melanie Vogel aus der Schweiz eingeladen. Sie zündete ein „Feuerwerk an Inspiration und Emotion!“ unter den Anwesenden - so der Kommentar einer Zuhörerin.
Über zahlreiche Teilnehmerinnen an der Auftaktveranstaltung freute sich Birgit Buschmann, Referatsleiterin beim baden-württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in ihrem Grußwort. Von Achern über Heidenheim bis Ravensburg - aus allen Ecken des Landes hatten sich Interessierte zugeschaltet! „Die heutige Zeit verlangt uns einiges ab“, so Buschmann. Schon immer seien es die Frauen gewesen, die in turbulenten Zeiten Familie und Gesellschaft zusammengehalten haben. Das sei auch heute so. Zwar hätte sich für Frauen grundsätzlich einiges zum Positiven verändert, doch in einigen Bereichen seien Frauen immer noch unterrepräsentiert und Corona hätte gezeigt, dass Gleichstellung kein Selbstläufer ist. So sei z.B. die Frauenerwerbstätigenquote während der Pandemie gesunken.
Aber von den neuen Möglichkeiten in der Arbeitswelt könnten Frauen auch profitieren, denn New Work stelle den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Landesweite Programme, wie z.B. die Kontaktstellen Frau und Beruf unterstützen Frauen dabei die notwendigen Schritte zu gehen – und zwar genau jetzt!
Melanie Vogel erinnerte in ihrem Vortrag an Frithjof Bergmann, den Begründer der New Work-Bewegung und die fünf Prinzipien von New Work: Entwicklung, Selbstverantwortung, Freiheit, soziale Verantwortung und Sinn. Die Kernfrage laute: Wie gewinnt der Mensch Freiheit, auch in der Arbeit bzw. heute im Homeoffice? Gerade hier würde es auch Nachteile für Frauen geben, wie zum Beispiel die fehlende Sichtbarkeit im Homeoffice oder eine höhere Fremdbestimmung durch die intensive Taktung von Meetings. Leben und Arbeit würden immer mehr verschmelzen.
Woher nehmen Frauen eigentlich immer wieder Kraft und Empowerment? Gerade wenn wir die Geschichten früherer Heldinnen sehen? Die Opfer scheinen hoch: Tragik, Drama, Märtyrertum schwingen immer mit. Das Leben vieler Heldinnen ist am Ende der Reise verwirkt.
Ein kurzer geschichtlicher Diskurs machte deutlich, dass es immer wieder Zeiten gab, in denen Frauen erfolgreich die Geschicke lenkten und unglaublichen Fortschritt voranbrachten, wie zum Beispiel im zweiten Weltkrieg, wo Frauen u.a. Software-Pionierinnen waren. Nach Kriegsende wurden die Frauen in diesen Bereichen wieder zurückgedrängt und heute fehlen Frauen in der IT.
Aktuell leben wir, so Vogel, wieder in einer Zeit, die weibliche Schöpferkraft benötige. Die hybride Arbeitswelt sei (trotz der oben beschriebenen Nachteile) der perfekte Rahmen, um weibliche Energie entfalten zu können. Ihr Apell lautet dann auch: „Werden wir doch selbst Heldin und machen uns auf die Reise! Werden wir laut!“
Die anschließende Diskussion, in der deutlich wurde, dass Frauen oft nicht freiwillig, sondern wegen fehlender Kinderbetreuung im Homeoffice sind und dass bei dem einen oder anderen Unternehmen das Mindset nicht zu New Work passen würde, rundete die Veranstaltung ab.
Viele weitere Veranstaltungen zu Empowerment für Frauen
In den kommenden Monaten bieten die Kontakstellen Frau und Beruf zahlreiche weitere Veranstaltungen zu diesem Jahresthema "New Work/ Empowerment für Frauen in der Arbeitswelt" an. Einen Überblick finden Sie im Flyer oder über unsere Veranstaltungsseite.
Zusatzinfo
*Empowerment hat das Ziel, dass Menschen die Fähigkeit entwickeln und verbessern, ihre soziale Lebenswelt und ihr Leben selbst zu gestalten und sich nicht von außen gestalten zu lassen. (Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufkärung)
Ein Beispiel für Empowerment ist die therapeutische oder soziale Arbeit. Hierdurch soll es Menschen ermöglicht werden, ihre Potenziale zu entfalten, aktiv zu werden und dabei innere wie äußere Schranken zu überwinden. (Quelle: Bunte)
