Naturwaren und Käse sind Daniela Fischbecks Fachgebiet. Doch statt weiterhin der körperlich schweren Arbeit in einem Betrieb nachzugehen, steht sie heute jeden Tag in ihrem eigenen Laden. Von der ersten Idee bis zur Eröffnung wurde sie dabei von der Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg - Bodensee-Oberschwaben unterstützt.
Nach ihrem Abitur war Daniela Fischbeck zunächst einige Jahre für ihre Familie da. Anschließend begann die Mutter von drei Kindern als Fachkraft für Naturwaren in einer Käserei zu arbeiten. Sie absolvierte ein zweijähriges Aufbaustudium und besuchte viele Seminare rund um die Themen Naturkost und Lebensmittelkunde. In der Käserei war sie 17 Jahre lang für vielerlei Aufgaben zuständig - von der Buchhaltung über Besucherführungen bis hin zur Warenbestellung. Weil sie jedoch auch über Jahre körperlich sehr anstrengende Arbeiten zu bewältigen hatte, bekam Daniela Fischbeck Probleme mit ihrer Schulter. Eine Operation brachte zwar Linderung, doch ihr wurde klar, dass sie ihre bisherige Tätigkeit nicht weiter ausüben konnte.
Den ersten Beratungstermin in der Kontaktstelle Frau und Beruf nahm Daniela Fischbeck bereits wahr, als sie ihre Stelle in der Käserei noch gar nicht gekündigt hatte.
Ich wusste zu diesem Zeitpunkt, dass es so nicht mehr weitergehen konnte, hatte aber keinen anderen Plan. Die Beratung durch die Kontaktstelle Frau und Beruf war der erste Schritt zur beruflichen Veränderung
Die Idee, sich mit einem eigenen Laden selbstständig zu machen, schwirrte ihr schon lange im Kopf herum. Mit ihrer Beraterin sprach sie zwar auch über andere Möglichkeiten, wie die einer Umschulung, insgesamt aber wurde Daniela Fischbeck von ihr darin bestärkt, es mit der Selbstständigkeit zu versuchen. "Alleine hätte ich mich das niemals getraut", sagt sie heute. Ihre Beraterin unterstützte und ermutigte sie, blieb dabei aber immer realistisch. "Sie ging nicht blauäugig an die Sache heran, sondern sagte mir, dass ich mir die Gründung nicht zu leicht vorstellen dürfe". Am meisten geholfen hat Daniela Fischbeck, dass ihre Beraterin alle notwendigen Schritte, sowie deren Reihenfolge kannte und darüber hinaus noch weitere Ideen hatte, welche Fördergelder oder Hilfen es gibt. Gemeinsam erstellten sie einen Businessplan, beantragten einen Existenzgründerzuschuss bei der Agentur für Arbeit und kümmerten sich um die notwendigen Genehmigungen. "Alleine hätte ich da den Überblick verloren. Aber die Beraterin hat mir alle Schritte genannt - einen nach dem anderen." Auch eine passende Immobilie in perfekter Innenstadtlage war schnell gefunden. Nur vier Monate nach der Idee konnte Daniela Fischbeck ihren Naturkostladen "Allgäuerin" in Isny eröffnen. Das Sortiment umfasst Naturkost, regionale Spezialitäten und Geschenke. Seit der Eröffnung läuft der Laden gut. Sowohl Einheimische als auch Touristinnen und Touristen kommen zum Einkauf. Trotzdem war vor allem das erste halbe Jahr eine harte Zeit. "Ich habe anfangs jeden Tag 12 Stunden gearbeitet. Und auch jetzt noch arbeite ich fast jeden Sonntag, um Dinge für die Woche vorzubereiten." Mittlerweile beschäftigt Daniela Fischbeck drei Angestellte und kann sich selbst ein Gehalt in der Höhe ihres vorherigen in der Käserei zahlen. Die Umsätze steigen von Monat zu Monat und Daniela Fischbeck ist glücklich: "Ich bewundere mich mittlerweile selbst, dass ich mich getraut und alles so gut hinbekommen habe".
Service- und Koordinierungsstelle, im März 2017
Foto: Jeanette Löschberger
Daniela Fischbeck